HOLZBAUSIEDLUNG OBERFELD, HAUS B

LIEU: 3072 Ostermundigen
ANNÉE DE REALISATION: 2014
REMIS LORS DU: Prix Lignum 2015
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ESSENCE DE BOIS MAJORITAIREMENT UTILISÉE: Epicéa
DÉTAILS DU PROJET: Habitation collective, Construction neuve
PORTEUR DU PROJET : Wohnbaugenossenschaft Oberfeld, Christian Zeyer, Bern 23
ARCHITECTE/PLANIFICATEUR: Halle 58 Architekten, Peter Schürch, Bern
EXÉCUTION DES TRAVAUX EN BOIS : Beer Holzbau AG, Stefan Bachmann, Ostermundigen
INGÉNIEUR: Timbatec GmbH, Lukas Rügsegger, Thun



DESCRIPTIF :
Die Siedlung

Die Siedlung Oberfeld im Berner Vorort Ostermundigen ist mit rund 100 Wohnungen die grösste viergeschossige Holzbau-Siedlung im Kanton Bern. Sie ist ein Pionierbau des genossenschaftlichen Bauens und ein Leuchtturmprojekt der 2000 Watt-Gesellschaft. Das Gebäude B mit Laubengangtypologie ist ein Teil dieser Siedlung. Es ist das grösste der drei Gebäude und zeigt, wie sich in hybrider Holzbauweise auch im grossen Massstab moderne Wohnformen kostengünstig realisieren lassen, die Nachhaltigkeit und Komfort verbinden.

Die gesamte Siedlung kommt mit nur 10 Parkplätzen (für Besucher) aus und bietet dafür eine Tiefgarage für 480 Fahrräder mit Werkstatt und Waschplatz. Alle Bewohner verzichten freiwillig auf ein Auto. Sie wurden von Beginn an in die Planung mit einbezogen. Über acht Themengruppen konnten die zukünftigen Bewohner mitentscheiden. Gemeinsam nutzen sie nun Gemeinschaftsküchen, Atelier- und Büroräume, sowie einen Musik- und Werkstattraum. Unterm Strich hat so jeder mehr Raum zur Verfügung als in einer gewöhnlichen Wohnsiedlung.

Knapp die Hälfte der Wohnungen ist mit Familien belegt, in den übrigen leben WGs, Paare und Singles, Alte und Junge, Mieter und Eigentümer. Eine gesunde Durchmischung der Bewohner füllt die Siedlung mit Leben. Allen ist gemeinsam, dass sie klimapolitisch der Schweizer Durchschnittsbevölkerung um Jahrzehnte voraus sind: Es fällt ihnen leicht, die persönlichen Treibhausgasemissionen auf weit unter die Hälfte des üblichen pro-Kopf-Verbrauches zu senken. Die Holzbau-Siedlung erfüllt Minergie-P (Minergie ECO angestrebt). Eine Wohnung im ‚Oberfeld’ verbraucht nur halb so viel Energie wie eine herkömmlich gebaute neue Wohnung und sogar weniger als einen Viertel einer Altwohnung.

Ein innovatives Heizsystem versorgt die Siedlung völlig emissionsfrei mit Heizwärme und Warmwasser. Auf den Dächern sind insgesamt 1000 Quadratmeter Hybridkollektoren installiert – sie produzieren zugleich Strom und Wärme. PV-Zellen wandeln das Licht in Elektrizität um, Alukollektoren auf deren Rückseite erwärmen Wasser und kühlen gleichzeitig die PV-Zellen, deren Effizienz so wesentlich erhöht wird. Im Sommer wird die überschüssige Wärme mit über 40 Erdsonden in den Untergrund geleitet und dort gespeichert. Im Winter leiten Wärmepumpen die gespeicherte Wärme in die Bodenheizungen der Gebäude. Die Wohnsiedlung Oberfeld ist die erste grössere Überbauung in der Schweiz, die mit einer derartigen Anlage energetisch versorgt wird.
Die kontinuierliche Lufterneuerung erfolgt – individuell für jede Wohnung – mit Wärme- und Feuchtetauscher, was den Energieverlust minimiert. Die Holz- und Holzmetallfenster verfügen über eine Wärmeschutzverglasung mit niedrigem U-Wert bei relativ hohen g-Werten, damit zusätzlich passiv Solarenergie gewonnen werden kann.

Auch bezüglich der Materialwahl und der grauen Emissionen wurde in der Siedlung Oberfeld das Potenzial für klimagerechtes Wohnen ausgereizt. In dem Gebäude steckt viel Schweizer Holz und FSC- oder PEFC-gelabeltes Holz, mehrheitlich unbehandelte Fichte. Wo es Beton brauchte, wurde möglichst Recyclingbeton verwendet. Im Innenausbau kamen natürliche Materialien zum Einsatz. Sie können Feuchte aus der Luft gut auf- und wieder abgeben und sorgen für ein gesundes und behagliches Wohnklima.

Konstruktion Haus B

Haus B wird durch den umlaufenden Laubengang erschlossen. Er wurde aus Brandschutzgründen, gemeinsam mit den beiden Treppenhäuser und Nottreppen, in Beton ausgeführt. Die Betonwände innerhalb des Dämmperimeters sorgen für Speichermasse und somit für ein ausgeglichenes Innenklima im Winter und sommerlichen Wärmeschutz.
Die Lastabtragung erfolgt über tragende Aussenwände sowie einen Skelettbau im Gebäudeinnern. Daher konnten die Innenwände nichttragend mit Gipsfaserplatten erstellt werden, was eine flexible Raumeinteilung und eine spätere Umnutzung erst ermöglicht.

Die Geschossdecken bestehen aus einem Holz-Beton-Verbund aus 16 cm sichtbarem Brettstapel und 15 cm Beton. Darüber wurde ein konventioneller Aufbau mit einem Unterlagsboden gewählt, zuoberst sieht man einen geölten Anhydritboden. Die deckenbündigen Unterzüge in der Gebäudemitte wurden als Stahlträger ausgebildet.

Der Aufbau der Aussenwände mit einem Feuerwiderstand von R60 weist einen inneren Installationshohlraum mit abgekoppelter Vorsatzschale auf, gedämmt wurde mit gesamthaft 46 cm Mineralwolle (U-Wert: 0.1 W/m2K), OSB-Platten von 25 Millimetern dienen als Luftdichtung und Brandschutzschicht. Auf der Aussenseite wurde eine Dämmschutzschicht aus Gipsfaserplatten erstellt, um dem Brandschutz hinter teilweise brennbaren Aussenverkleidungen Rechnung zu tragen. Die neue Brandschutzvorschrift 2015 würde eine wesentlich einfachere Konstruktion ermöglichen.






 
 
 
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