NEUBAU WERKHALLE UND KOMPETENZZENTRUM UFFER HOLZ AG

PROJEKTSTANDORT: 7460 Savognin
FERTIGSTELLUNG: 2011
PROJEKTEINGABE: Prix Lignum 2012
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VORWIEGEND VERWENDETES HOLZ: Fichte
PROJEKTDETAILS: Neubau, Gewerbe-/Industriebau, Bürobau, Schulbau
PROJEKTTRÄGER: Uffer Holz AG, Enrico Uffer, Savognin
ARCHITEKTUR/PLANUNG: Fanzun AG, dipl. Architekten+Ingenieure, René Meier, Chur
AUSFÜHRUNG HOLZARBEITEN: Uffer Holz AG, Enrico Uffer, Savognin
INGENIEUR: Makiol+Wiederkehr, Peter Makiol, Beinwil am See

WEITERE:
Gini Planung AG, , Claudio Gini, Lenzerheide
IBG B. Graf AG Engineering , , Christian Mittner, Chur


KURZBESCHREIBUNG:
Der Neubau der in Savognin verwurzelten Zimmerei Uffer Holz AG besteht aus der Werkhalle und einem dreigeschossigen Logistik- und Bürotrakt, in dem auch ein Kompetenzzentrum für Bauen und Energie untergebracht ist. Von der Planung bis zur Fertigstellung war das Zusammenspiel von Architektur, Ökologie und Ökonomie ein prägendes Thema.
Seit über 100 Jahren ist die Uffer Holz AG im klassischen Holzbau tätig. In den letzten Jahrzehnten expandierte das Unternehmen stetig und nahm immer neue Tätigkeitsbereiche und Dienstleistungen ins Portfolio auf. Das im Dorfkern befindliche Firmenareal platzte folglich aus allen Nähten.
Das neue Firmengebäude konnte direkt an der Julierstrasse errichtet werden, womit optimale Bedingungen bezüglich verkehrstechnischer Erschliessung und Firmenrepräsentation gegeben waren. Der Standort am Dorfeingang verpflichtete anderseits aber auch hinsichtlich Nutzung und Architektur.
Neben den Produktions- und Verwaltungsbauten der Uffer Holz AG umfasst der attraktive neue Komplex auch ein Kompetenzzentrum für Bauen und Energie. Der im Minergie-P-Standard erstellte Gebäudetrakt beherbergt Ausstellungs-, Schulungs- und Seminarräume und bietet ein breites Informations- und Beratungsangebot zum Bauen und Sanieren in den Standards Minergie, Minergie-P und Minerige-A.
Das Architekturbüro Fanzun AG aus Chur gliederte den Neubau in zwei Teilvolumen. Direkt an der Strasse liegen das dreigeschossige Logistik- und Verwaltungszentrum sowie das Kompetenzzentrum. Daran schliesst sich die grosse Produktionshalle an. Die Gebäudevolumen sind in der Höhe zum Strassenraum hin gestaffelt; die langgezogenen Fassaden werden durch einen vorgelagerten Filter aus Holzstäben und die durchscheinende Tragwerksstruktur optisch gegliedert. Der Filter erinnert an sich verzweigende Äste; er ist ein architektonisches Aushängeschild des Komplexes und gleichzeitig mit seinen Verschattungselementen essentieller Bestandteil des Gebäudekonzeptes.
Die dunkel gebeizte Holzfassade, aus einfachen Brettern, bildet zusammen mit der flächenbündigen Verglasung eine straffe Haut und vereinheitlicht die dahinterliegenden Funktionen. Grosse Innenfenster im Innern des Logistiktrakts geben den Blick auf die Produktionsabläufe in der Werkhalle frei.
Das Tragwerk und das Grossraumkonzept der Produktionshalle mit 71.5 m Länge und 33 m Breite ermöglichen eine hohe Flexibilität für wechselnde Bedürfnisse und Nutzungen. Bezüglich Raumklima und Tageslichtnutzung bietet sie gute Bedingungen für die Arbeitsplätze. 16 Fachwerke überspannen die Produktionshalle in Querrichtung. Deren Stäbe sind in Brettschichtholz, die Knoten mit eingeklebten Gewindestangen ausgeführt. Gelagert auf Pendelstützen in Brettschichtholz, weisen die Fachwerke ein Stützweite von 29.7 m und eine Gesamtlänge von 37 m auf.
Über den Fachwerken überspannen liegende Balken mit einer Höhe von 120 mm die 4.7 m Trägerabstand einfeldrig, wobei der Holzanteil dieser Ebene rund 70 % beträgt. Zur Abbildung der Dachscheibe sind bei zwei Feldern darüber 40 mm dicke Holzwerkstoffplatten vernagelt.
Der weitere Dachaufbau besteht aus Dämmung, Dichtungsbahn und Kies. Die Stabilisierung der Halle erfolgt über die Dachscheibe, die Anbindung ans betonierte Spänesilo, die in der Nordfassade unter dem Fachwerk eingespannte Wandscheibe sowie vereinzelte Abspannungen mit Stahlzugstangen.
Der dreigeschossige Logistiktrakt ist in Holzrahmenbauweise für die Wände und mit Kastenelementen für Decken und das Dach ausgeführt. Die Deckenelemente spannen stützfrei über knapp 8 m von der Hallentrenn- respektive von der Treppenhaus- bis zur Aussenwand.
Neben der architektonischen und nutzungsspezifischen Qualitäten sind die ökologischen Aspekte ausgewiesene Stärken des Baus. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach, welche mit mehr als 1‘200 m2 Nettofläche eine Spitzenleistung von 174 kWp ausweisen kann, die Energienutzung durch Verbrennung der betrieblichen Holzabfälle sowie die Möglichkeit, zusätzlich mehrere umliegende Häuser mittels einer Fernwärmeleitung zu versorgen, machen das Projekt zukunftsweisend.
WEBSITE:
www.uffer.ch



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Kompetenzzentrum Uffer Holz AG
 
 
 
 
 
 
 
 
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