ENSEMBLE CHASA MARANGUN UND CHASA ZUPO

LOCALIZZAZIONE PROGETTO: 7546 Ardez
ANNO DI ULTIMAZIONE: 2014
INOLTRO DEL PROGETTO: Prix Lignum 2015
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SPECIE DI LEGNAME MAGGIORMENTE IMPIEGATA: abete rosso
DETTAGLI DEL PROGETTO:
PROMOTORE DEL PROGETTO: , Kurt Schneider, Ardez
ARCHITETTURA/PIANIFICAZIONE: Schneider Eigensatz Architekten ETH SIA, Michel Eigensatz, Zürich
ESECUZIONE DEI LAVORI IN LEGNO: Schneider AG Holzbearbeitungscenter, Schneider Kurt, Flums
INGEGNERE: Ingenieurbüro Beat E. Birchler, Beat Birchler, Zernez

ULTERIORI:
Kuster + Partner AG (Bauphysik), , Harald Seibert, St. Moritz
RSC BauConsult (Brandschutz Holzbau), , Res Schmid, Celerina


DESCRIZIONE BREVE:
Situation
Es gibt drei Masstabsebenen, auf denen der neue Gebäudekörper Stellung beziehen soll. Erstens der grossräumlichen Masstab der Landschaft, die Ausrichtung des Tals und der Verlauf der umliegenden Gebirgszüge. Zweitens die Beziehung zum Dorf. Drittens die direkte aussenräumliche Masstabsebene zum vorgesehenen Platz mit Brunnen, zusammen mit den später entstehenden, heute aber noch unbekannten Gebäuden (Brunnengemeinschaften).
Die Setzung längs zum räumlichen Verlauf des Tals und der alten Strasse, mit „Blick retour“ zum alten Dorf als letzte Gebäude des neuen Quartiers und der Unmittelbarkeit zum öffentlichen Strassen- resp. Platzraum, wie es den Engadinerhäusern eigen ist, ist aus den genannten drei Masstabsebenen entwickelt.

Konstruktion
Die Chasa Marangun und die Chasa Zupò sind in einer zweischaligen, hybriden Konstruktion erbaut: Eine innere, statisch tragende Holzkonstruktion mit Holzbetonverbunddecken und ein äusseres, selbsttragendes verputztes Mauerwerk. als Wetter- und Feuerschutz im Sinne des historischen Engadinerhauses eine Konstruktion, die den rauhen klimatischen Einflüssen gerecht zu werden vermag und das Steinerne, das Massive, nicht nur suggeriert, sondern physisch präsent werden lässt.
Über die Holz-Beton-Verbunddecken können die horizontal auftretenden Erdbebenkräfte in die in Ortbeton ausgeführten Treppenhäuser eingeleitet werden.

Architektur und Ausdruckskraft
Das Spannungsverhältnis der zweischaligen Konstruktion ist der Katalysator für die Entwicklung des architektonischen Ausdrucks. Im Sinne einer Weiterentwicklung des blechlosen Dachabschlusses von Rudolf Olgiati wird dem Mauerwerk zur nötigen Beschwerung (Windkräfte) ein ganzes, direkt vor Ort fabriziertes und anschliessend versetztes Giebelelement in Beton aufgesetzt. Durch die Absenz von Elementfugen ist die Dichtigkeit problemlos zu bewältigen, grosse Spannweiten von 7.50m, wie es die grosse Öffnung zur Landschaft hin verlangt, sind realisierbar und die Längsfassaden können der städtebaulichen Längsausrichtung des Gebäudes entsprechend zwischen den beiden aufstehenden Giebelfassaden entwickelt werden.
Auf eine formale und historisierende Übernahme des Trichterfenster wird verzichtet. Anstelle davon wird das konstruktiv notwendige Verbindungselement zwischen dem inneren Holzbau und dem äusseren schützenden Mauerwerk so ausgebildet, dass es in der Fassadenansicht den Lochfenstern einen zusätzlichen Rhythmus verleiht, als Stockholz aber auch gleichzeitig für den Anschlag der Lärchenfenster dient. Die trichterförmige Reliefierung, welche den Engadinerhäusern nebst der schieren Mauermasse ihre Plastizität verleiht, wird hier als eine mehrfache, konstruktiv begründete Abstufung in der Fassadenebene interpretiert. An den beiden Häusern verschieden ausformuliert, sind auch die Faltläden in diesem Kontext zu verstehen.

Wohnidee
Ausgangspunkt des Entwurfs ist die typologische Kammerung des traditionellen Engadinerhauses. Durch gänzlichen Verzicht auf Gänge und Korridore ist es möglich, dem Koch- und Essraum als Lebenszentrum in der Grundrissfigur eine Gewichtung und der ganzen Wohnung eine Grosszügigkeit zu geben, ohne zu viel Grundfläche zu beanspruchen. Tief im Gebäudekörper sitzend, erhält der intimisierte Raum von drei Seiten Licht. Die Loggia als riesiges Trichterfenster verstanden, verleiht dem Raum die typische gerichtete Lichtstimmung. Der klassische Wohnraum, welcher zusehends an Bedeutung verliert, wird als Rückzugsraum kleiner angelegt und fügt sich in die Raumstruktur der Kammerung ein.

Hybride Bauweise als wegweisender Beitrag
Die hybride Bauweise aus tragendem inneren Holzbau und äusserem selbsttragendem Mauerwerk versucht den extremen klimatischen Bedingungen im alpinen Raum gerecht zu werden. Der Holzbau als nachwasender ökoligischer Rohstoff trägt massgeblich zur Behaglichkeit im Innern bei. Die äussere robuste Schale erhöht die Qualität der Bausubstanz und verlängert so die Lebensdauer der Gebäude. Das ist keine neue Erfindung. Bereits die alten Engadinerhäuser funktionieren nach diesem Prinzip, weshalb sie heute noch stehen. Abseits von allen ernergetischen Labels ist dies ein altverntiver ökoligischer Umgang mit den Resourcen.






Fassaden Dorfauswärts
 
 
 
 
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