WOHNHAUS JURASTRASSE 59 BERN

LIEU: 3013 Bern
ANNÉE DE REALISATION: 2013
REMIS LORS DU: Prix Lignum 2015
PRIX /DISTINCTION : Mention - Région Centre-Ouest
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ESSENCE DE BOIS MAJORITAIREMENT UTILISÉE: Epicéa
DÉTAILS DU PROJET: Transformation, Habitation collective
PORTEUR DU PROJET : Immobilien Stadt Bern, Elsi Hischier, Bern
ARCHITECTE/PLANIFICATEUR: Kast Kaeppeli Architekten, Thomas Kaeppeli Adrian Kast, Bern
EXÉCUTION DES TRAVAUX EN BOIS : Zürcher Holzbau Bern, Adrian Wenger, Bern
INGÉNIEUR: WAM Planer und Ingenieure AG, Patrick Fahrni, Bern

AUTRES:
Fotografie, , Rolf Siegenthaler, Bern


DESCRIPTIF :
Die Liegenschaft Jurastrasse 59 liegt unmittelbar nördlich der Eisenbahnbrücke am Aarehang im Lorrainequartier. Das Haus steht längs zum Hang und der Jurastrasse und bildet mit den Liegenschaften Jurastrasse 44, 47, 55 und 59 eine mehr oder weniger einheitliche Gebäudegruppe. Das ehemalige Arbeiterwohnhaus wurde 1875 von dem Architekten Gottlieb Spring erbaut und ist im Bauinventar der Stadt Bern als beachtenswert und in der Baugruppe I eingestuft. Die Untergeschosse wurden in Massivbau, das Erd- und die Obergeschosse als Riegbau erstellt. Das Satteldach hat aareseitig ein grosser Lukarnenaufbau im Bereich des Laubengangs. Die Laube mit Treppenhaus in einer Betonkonstruktion ersetzte 1914 die Holzveranden. Die Fassade war ursprünglich mit einer Holzschindelfassade eingekleidet, die in den 70er Jahren durch eine Eternitfassade ersetzt wurde. Der Bau nahm ursprünglich 18 Einzimmerwohnungen auf. Die vier Wohnungen pro Geschoss waren von der Laube her über einen Mittelkorridor erschlossen. Vom Gang aus gelangte man in die Küche und von dieser in ein 16m2 grosses Zimmer. Bäder hatten die Wohnungen nicht, pro Geschoss gab es ein WC auf der aareseitig vorgelagerten Laube, eine Gemeinschaftsdusche war im Keller.

Die 18 Einzimmerwohnungen wurden in drei grosszügige 4.5 Zimmerwohnungen in den Obergeschossen und drei 2.5 Zimmerwohnungen im Erd- und Untergeschoss umgebaut. Die Struktur wurde weitgehend erhalten, einzig die Wände zwischen den ehemaligen Küchen zu beiden Seiten des Mittelkorridors wurden entfernt. Der prägende Mittelkorridor konnte erhalten werden. Im Erdgeschoss dient der Gang weiterhin der Erschliessung. Im ersten und zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss wurden die vier Einzimmerwohnungen zu einer grossen Wohnung zusammengefasst. Der Mittelkorridor mit den vier Eingangstüren wurde erhalten, beherbergt jedoch nun das Bad. Auf der Strassenseite sind WC und Lavabo untergebracht und am anderen Ende des knapp 1.20m breiten und 8m langen Raumes eine Badewane. Beide Bereiche können mit einer Falttüre geschlossen werden. Sind die Falttüren komplett geöffnet ist der einstige Korridor immer noch in voller Länge erlebbar. Betreten werden die Wohnungen heute durch die Tür anstelle des ehemaligen Fensters neben dem Treppenhaus in den gebäudetiefen Raum, der als Entree, Arbeits- und Spielraum dient. Im anderen langen Raum wurde auf der Loggiaseite eine offene Küche eingebaut. Durch eine Fenstertür gelangt man direkt auf den Aussenraum. Durch die gebäudetiefen Räume mit dem Bad in der Mitte und die in zwei parallelen Fluchten liegenden Innentüren entsteht eine ungewöhnliche Raumstruktur mit vielen Bezügen längs und quer durch die ganze Wohnung. Die vier Zimmer in den Gebäudeecken sind erhalten, das Wandtäfer wurde unter den Verkleidungen wieder hervor geholt und aufgefrischt, die Holzböden wurden abgeschliffen und neu geölt. Durch die Gesamtsanierung wurden sämtliche Installationen einschliesslich der Heizung erneuert. Die Einzelöfen wurden durch eine Zentralheizung ersetzt. Eine Wärmepumpe mit drei Erdsonden dient als Wärmeerzeugung, die Verteilung erfolgt über Radiatoren.

Die Fassade und das Dach wurden neu gedämmt, entsprechend den heutigen energetischen Anforderungen. Die Fassade wurde mit hinterlüfteten Massivholzbrettern in Fichte verkleidet. Die geschuppte Bretterverkleidung erinnert an das Prinzip der ehemaligen Schindelfassade, die Farbgebung der Bretter mit einer Graulasur an die sandsteinfarbig gestrichenen Schindeln. Die Schuppung der Bretter übernimmt zudem die Funktion des Brandschutzes. Das Gebäude gilt als viergeschossig und somit musste die Hinterlüftung pro Geschoss unterteilt werden. Durch die Schuppung ist der Aus- und Eintritt der Hinterlüftung gewährleistet, die Brandschutzmassnahme unsichtbar dahinter integriert. Durch die Dachsanierung wurden die Pfetten abgeschnitten und eine Kastenrinne schliesst das Dach im Traufbereich ab. Anstatt Fensterläden verdunkeln heute ausstellbare Holzrollläden die Räume.






 
 
 
 
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