MOBILCITY - KOMPETENZZENTRUM AUTO UND TRANSPORT SCHWEIZ

PROJEKTSTANDORT: 3006 Bern
FERTIGSTELLUNG: 2014
PROJEKTEINGABE: Prix Lignum 2015
loading
VORWIEGEND VERWENDETES HOLZ: Fichte
PROJEKTDETAILS: Neubau, Gewerbe-/Industriebau, Schulbau
PROJEKTTRÄGER: Mobilcity - Kompetenzzentrum Auto und Transport, Mobilcity AGVS, ASTAG, AGVS Sektion Bern& Jura, VSCI, AK und PK Mobil, Bern
ARCHITEKTUR/PLANUNG: MLG Technik AG + Albert de Maddalena, Urs Neuenschwander, Benjamin Vögeli, Bern
AUSFÜHRUNG HOLZARBEITEN: Hector Egger Holzbau AG + Boss Holzbau AG, Hans Jufer, Langenthal
INGENIEUR: Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG, Lukas Rüeggsegger, Thun

WEITERE:
Hector Egger Holzbau AG + Boss Holzbau AG, , Hans Boss, Thun


KURZBESCHREIBUNG:
Geschichte
Das 2014 eröffnete Kompetenzzentrum Mobilcity zentralisiert den Sitz verschiedener Verbände aus dem Bereich der motorisierten Mobilität und des Transports. Die fünf Partner AGVS (Autogewerbeverband Schweiz), ASTAG (Schweizerischer Nutzfahrzeugverband), AGVS Sektion Bern& Jura, VSCI (Schweizerischer Carrosserieverband Sektion Bern), AK und PK Mobil (Ausgleichs- und Pensionskasse Mobil) konzentrieren künftig ihre Kräfte im Entwicklungsschwerpunkt Wankdorf Bern. Wichtigstes Ziel ist die aktive und effektive Nutzung von gemeinsamen Synergien der Räumlichkeiten in der Aus- und Weiterbildung sowie Aufwertung der Automobilbranche durch das moderne und fortschrittliche Erscheinungsbild.

»Die modernen, laborartigen Werkhallen in Holz, setzen die polierten Hochglanzkarosserien und die futuristischen Motoren in den Mittelpunkt.«

Projekt
Mit der Materialisierung sollte eine Aussage bezüglich Nachhaltigkeit und Ökologie gemacht werden, was für die Autoindustrie zukunftsweisend und für das Image und Marketing wichtig ist.

»Das Bauwerk beweist, dass Spannweiten von 26m bei flachem Dach, sowie enorme Brandschutzanforderungen auch in Holz gelöst werden können.«

Die Holzbauten weisen eine Dimension von 48.00 x 66.50m und 47.00 x 50.00m auf, bei einer lichten Raumhöhe bis 6 m und Spannweiten bis zu 26m

Farb-Materialkonzept
Das Farb- und Materialkonzept wurde bewusst schlicht und zurückhaltend gehalten. Die polierten, farbigen Autos und bunten Werkzeugutensilien sollen im Mittelpunkt stehen. Die einzigen farbigen Akzente wurden bei den Türen gesetzt, was zusätzlich die Sicherheit erhöht. Die Ausnahme bildet der zweigeschossige Kubus in Holz, welcher als „Raum im Raum“ in die grosse Halle gesetzt wurde. Dieser wurde ebenfalls in dem grellen grün gehalten, was im Raum zusätzliche Spannung aufbaut. Mit der Farbe wird auch das Spiel der vertikalen Schlitzfenster unterstützt, welche Lichteinfall und Durchblicke, ohne Ablenkung ermöglichen.

»Die Gleichzeitigkeit von Theorieunterricht und praktischen, lärmigen Arbeiten stellte eine grosse Herausforderung an den Schallschutz dar.«

Neu entwickeltes Hebe-Schiebetor
Die Bauherrschaft hatte den Wunsch die Gebäudehülle möglichst dicht zu bauen und den Torfronten besondere Beachtung zu schenken. Die Tore wurden daher nicht mit Sektional- oder Falttoren ausgeführt, sondern mit konventionellen Hebe-Schiebefenster, welche im Wohnungsbau eingesetzt werden. Die Schwellen wurden verstärkt und beim Schiebeelement wurde das Glas durch ein leichteres, ausgedämmtes Holzelement ersetzt, damit sich das Tor trotz der Übergrösse problemlos schieben lässt.

Statik
Mobilcity ist aufgrund der Gebäudeabmessungen und der geforderten Nutzungsflexibilität aus statischer Sicht ein spannendes Projekt. Durch die grossen resultierenden Spannweiten der Brettschichtholzbinder zahlte sich die Optimierung der Binderquerschnitte im Minderverbrauch des Rohstoffes Holz und den dadurch verbundenen Materialkosten aus. Kreative und pragmatische Lösungen waren für die diversen Anschlüsse und ihre hohen Belastungen gefragt. Galt es doch wenn möglich Standardanschlüsse zu entwickeln um den Aufwand und die Kosten gering zu halten.
Die primäre Tragstruktur der Gebäude besteht aus BSH-Bindern welche quer zum Grundriss ausgerichtet sind, und auf Holzstützen fixiert sind. Als Sekundärtragwerk wurden zwischen die BSH-Binder in der Dachfläche Rippenplatten eingehängt. Durch die Rippenplatten und integrierte Stahlbänder sind die Einwirkungen aus Wind und Erdbeben in die dafür vorgesehenen Aussteifungswände eingeleitet worden. Als Zwischendecke bei den Theorieräumen erwies sich eine Holz-Beton-Verbunddecke als die effizienteste Lösung. Grossvolumige Gebäude fordern den Holzbauingenieur wegen den an wenigen Punkten konzentrierten Lasten, im Zusammenspiel mit den geometrischen Gegebenheiten. Dazu kommen die verschiedenen Materialkombinationen mit den unterschiedlichen Eigenschaften.






Auskragung der Theorieräume in Lastwagenhalle. Wölflistrasse 7
 
 
 
 
21##0#0#0