CHLÄGGIBLICK

PROJEKTSTANDORT: 8225 Siblingen
FERTIGSTELLUNG: 2014
PROJEKTEINGABE: Prix Lignum 2015
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VORWIEGEND VERWENDETES HOLZ: Lärche
PROJEKTDETAILS: Turm
PROJEKTTRÄGER: Gemeinde Siblingen, Hans Peter Gächter, Siblingen
ARCHITEKTUR/PLANUNG: Birri Architekten AG , Patrick Birri, Stein
AUSFÜHRUNG HOLZARBEITEN: Hübscher Holzbau, Michael Hübscher, Beringen
INGENIEUR: Wüst Rellstab Schmid AG, Michael Frey, Schaffhausen

WEITERE:
GCG Construktion AG , , Raoul Müller, Zürich


KURZBESCHREIBUNG:
KONZEPT

Das architektonisch gestalterische Konzept des 19 Meter hohen Aussichtsturms im Schaffhauser Naherholungsgebiet Randen ist von einem Baum abgeleitet. Aus der Erde gesprossen, strebt er nach Licht über den Baumkronen. An den Stämmen kann man hochklettern und auf starken Astgabeln die Aussicht bewundern oder sich ausruhen.

Wie sein Vorbild aus der Natur ist der Aussichtturm tief verwurzelt, wächst aus einem kleinen Fussabdruck und weitet sich zum Himmel hin immer weiter aus. Abgeleitet wird dies auf die Form des gleichseitigen Dreiecks als Grundlage für das einfache statische Konzept mit drei Hauptträgern und fünfeckigen Podesten, welches sich nach oben verbreitert. Die aussen angebrachte, umlaufende Treppe führt spiralförmig über Zwischenpodeste hoch auf die Aussichtsplattform. Sie erinnert an ein Blätterdach und schützt die darunterliegende Konstruktion.

Der Aufstieg führt die Besucher über verschiedene Höhenstufen hautnah an das Blattwerk der umliegenden Bäume. Über den Baumwipfeln angekommen, kann ein schier grenzenloser Ausblick zum Jura, in den Schwarzwald und bis zu den Alpen genossen werden.

Als Ganzes wirkt der Turm filigran und erinnert an eine begehbare Skulptur.

KONSTRUKTION

Drei Brettschichtholzstützen aus Lärchenholz bilden die sich selbsttragende primäre Tragstruktur. Diese werden durch Zug- und Druckstäbe versteift. Die Anschlussbleche wurden auf durchgehend verschraubte Holzgewindeschrauben versetzt. Die Langlebigkeit des Bauwerks wird durch die Auswechselbarkeit einzelner Elemente, insbesondere einzelner Holzstützen, nach Demontage der Aussichtsplattform, Windverbände und Treppen, erhöht.

Zwischenpodeste und die Aussichtsplattform wurden mittels Metallbauteile an die Holzträger befestigt.  Sie sind aus Mehrschichtholzplatten gefertigt und mit einem wetterbeständigen Belag überzogen. Bei den geschlossenen Podesten ist die direkte Sicht nach unten eingeschränkt, was das Sicherheitsgefühl verstärkt. Die Aussichtsplattform wirkt auch als grosszügige Überdachung und schützt so die Primärstruktur.. Sämtliche Anschlussteile sind mit Abstand zur Holzoberfläche montiert, durch die Hinterlüftung ist eine rasche Abtrocknung möglich. Die Treppenläufe sind in Metall ausgeführt, dies bedeutet eine einfachere Wartung, eine höhere Lebenserwartung und daraus resultierend tiefere Lebenszykluskosten.

FAZIT

Der Chläggiblick, ein Turm aus der Region für die Region.

Die Designsprache des Turmes hebt sich deutlich von den bisher erstellten Aussichtstürmen im Naturschutzgebiet Randen ab. Durch die Integration in den Wald und der gestalterischen Eingliederung wirkt der Turm nicht als Fremdkörper, sondern als Ergänzung zur natürlich gewachsenen Umwelt. Der umschlingende Aufstieg bietet wechselnde Ausblicke und lässt die Besteigung des Turmes zum Gesamterlebnis werden.

In Zeiten ökologisch erhöhter Aufmerksamkeit wird mit dem Holzturm eine Signalwirkung in Richtung Nachhaltigkeit ausgestrahlt. Durch die Verwendung des natürlichen Baustoffes Holz fällt die CO2-Bilanz des Gesamtbauwerkes positiv aus. Dank der Verwendung des regionalen Werkstoffes Holz, und dem Einbezug lokaler Unternehmer und Planer konnte zudem ein Grossteil der Wertschöpfungskette in der Region behalten werden.






 
 
 
 
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