QUARTIER NEUGRÜEN MELLINGEN

PROJEKTSTANDORT: 5507 Mellingen
FERTIGSTELLUNG: 2014
PROJEKTEINGABE: Prix Lignum 2015
PREIS/AUSZEICHNUNG: Anerkennung Region Nord
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VORWIEGEND VERWENDETES HOLZ: Fichte
PROJEKTDETAILS: Neubau, Mehrfamilienhaus
PROJEKTTRÄGER: Credit Suisse Anlagestiftung Real Estate Switzerland , Torsten Gottsmann, Zürich
ARCHITEKTUR/PLANUNG: Dietrich Schwarz Architekten AG ETH/SIA, Dietrich Schwarz, Zürich
AUSFÜHRUNG HOLZARBEITEN: Implenia Schweiz AG, Holzbau, Christian Kündig, Rümlang
INGENIEUR: Josef Kolb AG, Josef Kolb, Romanshorn



KURZBESCHREIBUNG:
Projektbeschrieb
«Neugrüen Mellingen» ist die erste Schweizer Wohnsiedlung mit Energiestandard Minergie-A-Eco und -P-Eco. Das Städtchen an der Reuss wurde mit einem neuen, zusammenhängenden Stadtteil in konstruktiver Holzbauweise erweitert, ein bürgerliches Quartier mit dörflichem Charakter. Schon in der Planung achtete man auf einen vielfältigen Wohnungsmix, um den Bedürfnissen der neuen Bewohner – jungen Singles, Familien, Silver Agers – ein Zuhause zu bieten. Die städtebauliche Komposition besteht aus Zeilenbauten mit Split-Level-Wohnungen, hohen Punktbauten und einem grösseren Ensemble an der Hauptstrasse mit Etagenwohnungen und lokalem Gewerbe in den Erdgeschossen. Diese Bautypologien werden von einem feinmaschigen Wegnetz, privaten Gärten und Plätzen umwoben. Die so geschaffenen Räume bewirken eine ansprechende Balance zwischen Privatsphäre und Gemeinschaftlichkeit und lassen sich unterschiedlich nutzen und bespielen. Das Energiekonzept folgt den Prämissen der Energieeffizienz: gut gedämmte Fassaden, ausgewogene Gebäudetechnik, eigene Energieerzeugung und -rückgewinnung. Für den Betrieb wird keine zusätzliche Energie benötigt. Eine Photovoltaikanlage betreibt die Wärmepumpen, eine Wärmerückgewinnungsanlage entzieht dem Brauchwasser Energie und führt sie erneut den Wohnräumen zu.

Materialität und Konstruktion
Der architektonische Ausdruck wird stark von der Aussenhaut der Bauten charakterisiert, die sich in grossformatigen, mit einer vorvergrauenden Lasur gestrichenen Holzschindeln zeigt. So erscheint die Fassade mit einer silbernen Patina, welche den farblichen Alterungsprozess des Holzes vorwegnimmt und die Gebäude selbstverständlich in den Bestand einbindet. Gleichzeitig schützt die Lasur das Holz vor Pilzbefall. Weitere architektonische Ausdruckselemente wie Fensterläden, einem rund 70 cm vorstehenden Vordach oder auch der Abwurf oberhalb der Fenster vervollständigen das Fassadenbild. Neben dem architektonischen Ausdruck dienen diese Elemente auch dem baulich-konstruktiven Holzschutz.
Die Konstruktion aller Gebäude baut auf einem Sockel respektive Untergeschoss in Massivbauweise auf, worüber ein Holzbau die Wohn- und Nutzräume fasst. Dazu sind die Geschossdecken im Holzbeton-Verbund mit Brettstapelelementen ausgeführt, die Wandelemente in Holzrahmenbauweise, das Dach als Kastenelemente. Bei den Reihenhäusern übernehmen die haustrennenden Wände zusammen mit den über drei Geschosse hochlaufenden Brettsperrholzscheiben beim Treppenhaus die Gebäudeaussteifung. Aufgrund der Grösse der Siedlung konnten Decken, Wände und Dächer in hohen Stückzahlen industriell gefertigt werden, wobei bei den dreigeschossigen Haustypen Tragsystem und Raumbildung in einem Element vereint sind. Die viergeschossigen Punkthäuser verfügen über einen massiven Treppenhauskern zur Gebäudeaussteifung. Der geschossweise konstruierte Holzbau dieser Mehrfamilienhäuser besteht im Gegensatz zu den dreigeschossigen Haustypen aus einem eigenständigen Skelettsystem, welches als Primärtragwerk die Auflager für Decken, Aussenwände und Dächer bildet. Die Innenwände sind so nicht tragend ausgebildet und ermöglichen eine flexible Wohnungs- und Zimmereinteilung.






Ort der Begegnung am Eingang der Siedlung – der Neugrüenplatz
 
 
 
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