HOLZBRÜCKE KREUZPLATZ - PLATTENAUSTRASSE, SCHWANDEN

PROJEKTSTANDORT: 8762 Schwanden
FERTIGSTELLUNG: 2010
PROJEKTEINGABE: Prix Lignum 2012
loading
VORWIEGEND VERWENDETES HOLZ: Fichte
PROJEKTDETAILS: Neubau, Brücke/Steg, Infrastrukturbau
PROJEKTTRÄGER: Gemeinde Glarus Süd, Fritz Zimmermann, Schwanden
ARCHITEKTUR/PLANUNG: Gudenrath AG, Andreas Gudenrath + Markus Küng, Niederurnen
AUSFÜHRUNG HOLZARBEITEN: ARGE H.R. Marti Holzbau GmbH / Zweifel Holzbau AG, Hansruedi Marti, Schwanden
INGENIEUR: Gudenrath AG, Andreas Gudenrath + Markus Küng, Niederurnen

WEITERE:
Roth Holzleimbau + Stahlbau AG, , Marcel Gadient, Burgdorf


KURZBESCHREIBUNG:
Neubau einer 40to Strassenbrücke aus Holz inmitten des Dorfkerns.

Ausgangslage
Die bestehende Stahlbrücke (Eisenbrücke) musste infolge ihres schlechten Zustandes und der geringen Tragkraft (12to) durch einen Neubau ersetzt werden. Die ursprünglich vorgeschlagene Stahl-Beton Verbundbrücke wurde von der Gemeindeversammlung mit dem Auftrag, die Möglichkeit einer Holzkonstruktion zu prüfen, zurückgewiesen.

Das ausgeführte Projekt konnte den Gemeinderat wie auch die Gemeindeversammlung überzeugen, so dass die Brücke 2010 gebaut werden konnte.

Anforderungen
Die Brücke ist für eine ungeschränkte Nutzung durch den 40 to-Verkehr für Sammelstrassen, vorgesehen. Schwertransporte sind nicht zugelassen.

Hochwasserschutz
Die Brückenunterkante hat mindestens 0.5m über der Hochwasserkote eines 100-jährigen Ereignisses zu liegen. Bei einem 300- jährigen Hochwasserereignis wird das Wasser, mit Hilfe eines an der Flussoberseite angebrachten hydrodynamischen Schildes, unter Druck abgeleitet. Die Brücke muss dem entstehenden Wasserdruck standhalten und die entstehenden Kräfte in die Widerlager ableiten können. Zudem hat die Brückenuntersicht eine Ebene Fläche aufzuweisen.

Bei einem Störfall oder bei einer Verklausung des Durchflusses unter Brücke muss von der Brücke aus interveniert werden können. Diese Vorgabe schloss eine gedeckte Brücke wie auch eine Bogen- oder Fachwerkkonstruktion aus.

Die Brücke konnte aufgrund der Zufahrten, respektive den örtlichen Gegebenheiten, nicht beliebig angehoben werden.

Werkleitungen
Sämtliche Werkleitungen (Wasser, Strom, Swisscom) sind so angelegt, dass sie vor Beschädigung durch Hochwassser geschützt über die Brücke führen.

Konstruktion
Das Primärtragsystem der Trogbrücke bilden BSH Träger (2x180mmx1800mm + 2x180mmx1520mm), welche als einfache Balken die Spannweite von 19.8m überbrücken.
Biegesteife Stahlrahmen verhindern das Kippen der Primärträger und leiten die Lasten aus der Fahrbahnplatte oben in die Brettschichtholz- träger ein.
Die Fahrbahnplatte wird aus Brettschichtholzträgern (h= 320mm) gebildet, welche zwischen die Stahlträger eingelegt sind. Zusammen mit der darüberliegenden Furniersperrholzplatte (Kerto-Q, h= 51mm) erzeugen sie eine steife Scheibe.

Sämtliches Holz stammt aus den umliegenden Wäldern der Gemeinde Glarus Süd und wurden in der lokalen Sägerei eingeschnitten und getrocknet.

Abdichtung
Eine polymermodifizierte, gussasphaltverträgliche Bitumenschweissbahn ist lose auf der Kertoplatte verlegt. Die Stösse wurden abgenagelt, die Überlappungen verschweisst. Zwischen dem Holz und der Abdichtung wurden Dampfentspannungsröhrchen eingebaut, um die Bildung von Blasen im Gussasphalt zu vermeiden.
Die Abdichtung im Bereich des Schrammbordes wird von einem 4mm starken Chromstahlabkantblech vor mechanischer Beschädigung geschützt.

Über der Abdichtung wurde ein 2-lagiger Gussasphaltbelag (35+40mm) eingebracht und mit Spiltt eingestreut.
Stehendes Wasser wird durch das Längsgefälle der Brücke vermieden. Die Fahrbahnübergänge sind mit einer Gummidichtung abgedichtet.

Konstruktiver Holzschutz
Die Brücke wurde mit einheimischer Lärche verkleidet. Die Träger sind mit einem Uginox-Blech abgedeckt.

Widerlager
Die bestehenden Widerlager wurden soweit notwendig abgebrochen und neu erstellt. Das östliche, etwas tiefer liegende Brückenlager ist als festes Lager ausgebildet. Die Tragkraft der bestehenden Wuhrmauern wurden mittels je vier Mikropfählen pro Widerlager erhöht. Diese sorgen dafür, dass die Standsicherheit auch bei einer Unterspühlung der Wuhrmauern erhalten bleibt.



< Zurück zur Auswahl


 
 
 
141##0#0#0